Aggressives Verhalten ist per se nichts Schlechtes, sondern dient uns und unseren Hunden rein evolutionär betrachtet als Überlebensstrategie in Notsituationen.
Auch wenn unsere Hunde oft keine Aggression mehr zum überleben brauchen, haben viele Hundehalter damit zu kämpfen. Stellt sich nur die Frage, Warum?
Aggression entsteht durch Emotionen. Dabei sind die Grundemotionen Angst oder Schmerz. Leidet der Hund also unter Schmerzen oder empfindet Angst ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten aggressiven Verhaltens höher. Zusätzlich zu den Emotionen des Hundes spielen natürlich weitere Faktoren eine große Rolle, ob Aggression entsteht und warum.
Wir können Aggression in offensive und defensive Aggression unterteilen.
Offensive Aggression tritt meist im Zusammenhang mit Ressourcen auf. Als Ressourcen kann man für den Hund alles überlebensnotwendige betrachten. (Nahrung, Territorium, Mensch, Spielzeug)
Offensive Aggression wird hier meist als beste Strategie angesehen, weil es beim Gegenüber meist Angst und Meide-Verhalten erzeugt.
Defensive Aggression hingegen ist eine Reaktion auf einen für den Hund eintretenden oder bereits stattfinden Kampf. Es dient hauptsächlich, körperliche Bedrohung abzuwehren und den Kampf zu überleben. Defensive Aggression tritt oft auf, wenn Meide-Verhalten des Hundes nicht wahrgenommen oder beachtet wird. Dies ist leider auch oft ein Grund dafür, warum Beissunfälle mit Kindern passieren.
Eine weitere Form der Aggression ist die reflexive Aggression.
Tritt für den Hund ein unerwarteter Schreck-Reiz ein sorgt dieser jedes mal für ein negatives emotionales Empfinden und hat auch das Potential aggressives Verhalten als Reaktion auf den Schreck-Reiz auszulösen.
Im Training mit deinem Hund solltest du daher nie mit Elementen der positiven Strafe oder Strafreizen arbeiten. Kündige deinem Hund lieber Berührungen an und arbeite mit Hilfe von positiver Verstärkung und Gegenkonditionierung am Aufbau positiver Emotionen.
Quellen:
Comments